Drohne

Drohne
Drohne Sf "männliche Biene" erw. fach. (9. Jh., Form 17. Jh.) Stammwort. Das Wort ist aus dem Niederdeutschen in die Hochsprache übernommen worden als Ersatz des veraltenden mhd. tren, ahd. tren(o), das offenbar wegen der Homonymie mit Träne unbequem wurde. Das niederdeutsche Wort ist wg. * drǣnō f. "Drohne", auch in ae. drǣn, drān, as. dreno, drāno. Außergermanisch entspricht am genauesten gr. thrõnax "Drohne" in einer dem Lakonischen zugeschriebenen Glosse. Daneben stehen im Griechischen verschiedene Wörter für bienenartige Insekten, die ein Element -thrē-d- oder thrē-n- aufweisen, was für das germanische Wort auf eine Trennung in * dhrē-n- weisen und die Kürze im althochdeutschen Wort unerklärt lassen würde. Daneben aber die Anlautdublette lit. trãnas m. "Drohne" und gleichbedeutende slavische Wörter, die auf [ig.] * trond-/tront- zurückweisen. Vgl. außerdem etwa ae. dora m. "Hummel", so daß insgesamt auf die lautlich unfeste Schallwurzel [ig.] * dher- "tönen, dröhnen, summen" usw. zurückzugreifen ist, die verschiedene Erweiterungen aufweist, u.a. * dhrē- und * dhren-. Das feminine Genus nach Biene, da die biologische Funktion der Drohnen früher nicht bekannt war. Daß sie keinen Honig sammelten, war klar (deshalb die Übertragung zu "Schmarotzer"); als Funktion vermutet wurde das Ausbrüten von Jungbienen (deshalb teilweise auch als Brutbienen bezeichnet). Vgl. dröhnen.
Kieft, A. P. NPh 26 (1941), 267-279;
Röhrich 1 (1991), 339f. westgermanisch

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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